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Schwache Argumente

Schwache Argumente

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Das Phänomen kennt man von Fußballern, die wegen einer Roten Karte vom Platz müssen oder einfach nur ausgewechselt werden, weil sie nicht gut genug waren.

Manche akzeptieren die Entscheidung, ohne mit der Wimper zu zucken, andere laufen regelrecht Amok. Sie beschweren sich lautstark und beschimpfen manchmal den Schiedsrichter oder den eigenen Trainer. Dass sie selbst etwas mit der Entscheidung zu tun haben, wollen sie partout nicht wahrhaben. Das gleiche Bild gibt die CSV seit dem Wahlsonntag ab.
Die Christsozialen werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass sie die stärkste Partei sind, und dass die Mehrheit der Wähler keine Dreierkoalition wolle. Dessen ist sich Michel Wolter sicher, denn er kennt anscheinend den Willen aller Nicht-CSV-Wähler.
Die gestrige Pressekonferenz von Michel Wolter und Claude Wiseler war eigentlich schon die erste der Opposition. Die CSV tut sich aber sichtlich schwer in dieser Rolle. Die Argumente waren nicht überzeugend. Die CSV war zu lange an der Macht. Es hat sich bei ihr die Überzeugung festgesetzt, dass ein Staat ohne sie nicht funktionieren könne. Sie will sich nicht damit abfinden, dass die Demokratie vom Wechsel lebt und andere es wagten, eine Koalition ohne sie zu bilden. Es stimmt: Ein Drittel der Wähler wollte die CSV. Aber zwei Drittel wollten sie nicht.