Headlines

His Master’s Voice

His Master’s Voice

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es ist durchaus ehrenwert, wenn man wie die OECD eingesteht, dass man seit Krisenbeginn so ziemlich danebenlag, was die Voraussagen über das Wirtschaftswachstum anging.

Nur hat sich der „ehrenwerte“ Thinktank nicht darauf beschränkt, sondern gleich auch noch die Argumentationshilfen – basierend auf den Voraussagen – geliefert, um den Krisenländern „den Weg“ zu zeigen. Dass die vorgeschlagene Austeritätspolitik alles nur verschlimmerte, wollte man lange nicht einsehen.

Weshalb? Aus ideologischer Verblendung einerseits. Alles, was irgendwie nicht nach Austerität roch, entsprach nicht dem ökonomischen Mainstream, der in den Hallen des Château de la Muette – Sitz der OECD in Paris – vorherrschte. Dabei war die Organisation zum Anfang ihrer Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg – Marshall-Plan sei Dank – keynesianisch geprägt.

Andererseits liefern die fest angestellten Wirtschaftswissenschaftler und die „eingeladenen“ Experten immer auch gerne aus Selbsterhaltungstrieb das, was die bestimmenden Geldgeber (USA, Japan, Deutschland, Großbritannien etc.) so verlangen. Nicht, dass der Geldhahn noch zugedreht wird.

Seit einiger Zeit macht man sich bei der OECD allerdings auch vermehrt Sorgen um die wachsende Armut und produziert auch darüber fleißig Berichte. Schließlich wurden Armut, Arbeitslosigkeit usw. kürzlich als wichtiger Zukunftsmarkt für den Forschungsbetrieb entdeckt – allerdings unvorhergesehen.