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Krieg gegen die Frauen

Krieg gegen die Frauen

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Die Entführung von gut 200 nigerianischen Schülerinnen durch die islamistische Sekte Boko Haram stellt einen neuen Tiefpunkt der Barbarei dar.

Abubakar Shekau, der Häuptling dieser Terrorgruppe, droht öffentlich damit, die entführten Mädchen in die Sklaverei zu verkaufen, und stellt sich damit selbst als Primitiver bloß, der mentalitätsmäßig um mehrere Jahrhunderte zurückgeblieben ist.

Francis Wagner

fwagner@tageblatt.lu

Und einmal mehr zeigt sich: Radikale Islamisten schlachten, verstümmeln, entführen und zerstören vor allem deshalb, weil sie nichts anderes können.

Diese Leute beziehen ihre einzige kleine Freude in ihrem miserablen Dasein daraus, anderen Menschen das Leben zu versauen. Aber alles im Namen Gottes, bitteschön!

Dass Boko Haram eine Mädchenschule überfallen hat, ist nun leider absolut nichts Neues.

Überall dort, wo radikale Islamisten den bewaffneten Kampf führen, z.B. im Irak, in Pakistan, in Afghanistan, aber eben auch in Nigeria, versuchen sie mit brachialer Gewalt, zu verhindern, dass Mädchen und Frauen zur Schule gehen.

Ungebildet und dem Manne untertan

Denn Bildung führt fast zwangsläufig auch zu selbstständigem Denken, führt dazu, dass Frauen es nicht mehr als gottgegeben ansehen, den Männern als eine Art sprechende Haustiere dienen zu müssen.

Für Islamisten à la Boko Haram ist die Frau Gebärmaschine und Arbeitstier: Denken brauchen sie dafür nicht zu können. Und um zu verhindern, dass die Frauen selbstbewusst und aufmüpfig werden, muss das Problem an der Wurzel bekämpft werden: Deshalb überfallen Taliban und Al-Kaida mit Vorliebe Mädchenschulen, sprengen die Gebäude und ermorden die Lehrerinnen. Der radikale Islamismus hasst das Sündengefäß Frau, auch wenn die Bärtigen gerne mit Koranzitaten um sich schmeißen, die ihren Respekt vor dem weiblichen Teil der Menschheit belegen sollen.

Aber das ist nichts anderes als zynische Scheinheiligkeit, so wie sie den frommen Eiferern aller Religionen eigen ist. Denn ihre Verachtung sämtlicher Frauen zeigen sie durch die Tat, da helfen alle salbungsvollen Worte nichts.

Islamisten wie Boko Haram sind zwar keine Nazis, aber neben ihrem pathologischen Judenhass haben sie vor allem eines mit den Nazis gemeinsam: Sie sind Barbaren, sie sind eingefleischte Feinde von Menschlichkeit und Toleranz. Intellektuelle und künstlerische Freiheit sind ihnen ein Gräuel.

Von ihrer kulturellen Entwicklungsstufe her sitzen diese Fanatiker immer noch auf den Bäumen. Und sie würden am liebsten den Rest der Menschheit gewaltsam eben dorthin zurückholen.

Francis Wagner