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Die Brechstange der EZB

Die Brechstange der EZB

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Die EZB wagt das Experiment. Sie führt einen Strafzins ein. In Zukunft müssen Geschäftsbanken, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken wollen, Geld drauflegen.

So soll für die Banken ein Anreiz geschaffen werden, mehr Kredite zu vergeben. Das soll die Wirtschaft ankurbeln. Die Mittel, zu denen die EZB hier greift, werden immer rabiater.

Dabei ist die Lehrbuchmeinung die, dass es die Aufgabe der Staaten ist, die Wirtschaft anzukurbeln. Dazu steht ihnen zum Beispiel die Möglichkeit offen, Infrastrukturprojekte zu initiieren. Stattdessen aber sparen die Staaten, fahren ihre Ausgaben zurück und sogenannten Krisenstaaten wird ein harter Sparkurs aufgezwungen. Auch den Haushalten wird ans Herz gelegt, zu sparen. Für später, fürs Alter, wenn die staatliche Rente nicht mehr reichen sollte. Viele Staaten subventionieren die private Altersvorsorge sogar. Bleiben also noch die Unternehmen. Wieso aber sollten diese investieren, wenn sowohl die Regierungen als auch die Verbraucher kein Geld mehr ausgeben? Um eine solche verzwickte Lage aufzubrechen, braucht es entweder die Brechstange, wie die EZB sie benutzt, oder mutige Politiker, die Geld in die Hand nehmen und mit sinnvollen Projekten die Wirtschaft stützen.

(Yves Greis)