In den sogenannten Entwicklungsländern bietet sich ein anderes Bild. Zwar gibt es auch hier das „gute urbane Leben“. Aber im Schatten der Megacities wachsen informelle Siedlungen und Slums. Ohne Infrastruktur, mit mangelhafter Energieversorgung, ohne Zugang zu Bildung und gänzlich frei von urbaner Annehmlichkeit. Diese Siedlungen wachsen teilweise ohne Kontrolle, ihr Treibstoff ist das Elend abseits der Städte. Das Versprechen eines besseren Lebens, das sich viele erhoffen, erfüllt sich selten.
Aus dem Elend des Landlebens wird urbanes Elend. Der moderne Mensch ist auch hier urban. Er ist außerdem sehr verwundbar. Wie, das haben die Industriekatastrophen in Bangladesch gezeigt. Dort starben im April 2013 über 1.100 Arbeiter einer Textilfabrik. Weder ihre Arbeits- noch ihre Lebensbedingungen würden den Standards des urbanen Menschen, wie wir ihn kennen, standhalten. Produziert haben diese Arbeiter für den Weltmarkt. Für die Schaufenster und Schränke unserer Städte.
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