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Psychose statt Hilfe

Psychose statt Hilfe

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Ebola wütet in Afrika und nicht in Europa, regte sich MSF-Direktor Paul Delaunois am Freitag während einer Pressekonferenz auf.

Dabei gab der Westen bislang mehr Geld aus, um seine Bürger vor dem Virus zu schützen, als dies für die betroffenen Regionen der Fall war. In der Tat verfügt Europa über ein gut funktionierendes medizinisches System; die wenigen isolierten Fälle können logistisch problemlos „gehandelt“ werden.

Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

Statt in Europa eine „Ebola-Psychose“ zu verbreiten, täte die Politik besser daran, eine effiziente Bekämpfung des Virus vor Ort zu unterstützen. Auch Luxemburg bekam sein Fett weg: Unser Land habe bisher absolut unterreagiert, ebenso wie die gesamte europäische Gemeinschaft, so der MSF-Verantwortliche. Als Vergleich nannte er Kuba: Das Land mit geringen wirtschaftlichen Ressourcen habe immerhin 300 Ärzte in die Region entsandt. Die Krankheit kann recht einfach diagnostiziert werden, das Virus ist erst dann ansteckend, wenn Ebola beim Erkrankten ausgebrochen ist und die Symptome vorhanden sind.

Mit lächelndem Kopfschütteln reagierten die MSF-Vertreter am vergangenen Freitag denn auch auf die Ebola-Panik, die vergangene Woche in der Notaufnahme der Zitha-Klinik ausbrach, als eine Frau zusammenbrach, die vorher nach Ostafrika (mehrere tausend Kilometer von der Ebola-Region entfernt) gereist war. Auch dies eine Auswirkung der Psychose …