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Alles andere unwichtig

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Es gibt Nachrichten, die haben das Zeug, alles andere mit einem Schlag unwichtig werden zu lassen. So wie der tödliche Unfall auf der Autobahn nahe Charleroi.

Von einer Brücke wird ein Pflasterstein auf die Fahrbahn geworfen. Tot wegen unendlicher Dummheit, nichts ahnend von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen. Die Ehefrau erlebte das grausame Geschehen als Augenzeugin mit, vier Kinder werden ihren Vater nie mehr wiedersehen.

Logo" class="infobox_img" />Claude Clemens cclemens@tageblatt.lu

Fast jeder mit einem Führerschein fährt fast jeden Tag unter mindestens einer Brücke hindurch. Mulmiges Gefühl? Hochschauen bei jeder Brücke? Aber sicher, nach jeder Meldung, wo sich jemand so einen „Spaß“ erlaubt hat. Besonders aber nach so einem dramatischen Zwischenfall. Weil es jeden von uns treffen könnte, sind solche Vorkommnisse alles andere als abstrakt. Nie mehr in ein Flugzeug steigen, nie mehr an Orte reisen, wo es mal Terroranschläge gab oder die besonders gefährdet sind: Diese Gedankenspiele führte mit Sicherheit jeder von uns schon mal. Dann könnte man sich aber auch gleich zu Hause verbarrikadieren. Ob ihrer «Größe» sind solche Eventualitäten aber leichter zu «verdrängen», der Mensch schafft es, damit umzugehen.

Aber von einer Brücke einen Pflasterstein auf eine Autobahn zu werfen, ist von einer solchen Banalität, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Und einer erschreckenden Realität. Das könnte auch mir jetzt auf dem Nachhauseweg passieren. Da wird alles andere unwichtig. Und ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin.