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Der Pumpen-Krieg

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Man werde die Erdöl-Förderquoten auf absehbare Zeit nicht senken, meinte am Dienstag der saudische Ölminister.

Damit unterlegt Ali Al-Naimi in Worten, was bereits seit einigen Wochen zu bemerken ist und weitreichende Folgen hat, und dreht dabei gleichzeitig die Strategie der vergangenen Dekaden des arabischen Königreichs um 180 Grad.

Sascha Bremer sbremer@tageblatt.lu

Das schwarze, flüssige Gold hat also wieder einmal einen Krieg ausgelöst. Auch wenn es in erster Linie ein Wirtschaftskrieg über mehrere Banden ist. Es geht den Saudis und ihren Partnern darum, den Markt weiter zu beherrschen. Die Produktion saudischen Öls ist weit billiger zu bekommen als etwa durch Fracking in den USA oder Tiefseebohrungen vor Brasilien.

Als Nebeneffekt leiden allerdings auch Staaten unter den niedrigen Preisen, die man als die üblichen Gegenspieler der Saudis und ihrer treuen Freunde aus den USA sieht: Russland, Venezuela und der Iran. Eine Situation, die den New York Times-Kolumnisten Thomas Friedman dazu verleitet, von einem «pump war» zu sprechen. Friedman verweist auf den Zusammenbruch der Sowjetunion, dessen Beginn so manche auf das Jahr 1985 zurückführten, als das Königreich auf einen Schlag die Produktion dermaßen erhöhte, dass ein Preisverfall einsetzte, der die Sowjetunion letztlich in den Bankrott trieb.