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Schuss nach hinten

Schuss nach hinten

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Es kam also, wie es kommen musste: Eine der unsinnigsten Wortschöpfungen der vergangenen Jahre ("Grexit") wurde wieder aus der Mottenkiste geholt.

Eifrig wird nunmehr seit Tagen darüber spekuliert und gefachsimpelt, wie und unter welchen Umständen Griechenland aus der Eurozone ausscheiden könnte. Als sei die Frage nicht bereits vor drei, vier Jahren abschließend geklärt worden. Warum sollten die Argumente von damals nicht mehr gelten?

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu

Dass ein Euro-Austritt Griechenland noch tiefer in die Schuldenkrise werfen würde, dass vermutlich dann keiner der Gläubiger sein Geld mehr wiedersehen würde und es zu einem großen Imageverlust für die Eurozone kommen würde.

Warum auch sollte Griechenland die Drachme wieder einführen? Das würde ebenfalls nicht dazu beitragen, dass über Nacht die Investoren wieder ins Land strömen. Die halten sich nicht nur in Griechenland zurück, sondern auch in allen übrigen Euro-Staaten. Es mag zwar dem einen oder anderen gefallen, den Teufel an die Wand zu malen, um damit vor einem Wahlsieg der linken Syriza zu warnen. Der Schuss könnte aber auch nach hinten losgehen, etwa wenn ein künftiger griechischer Premierminister Alexis Tsipras die Griechen durch geschicktes Verhandeln erfolgreich von einem Teil ihrer Schulden befreien könnte.