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Miteinander, Nebeneinander

Miteinander, Nebeneinander
(Tageblatt-Archiv)

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Dem Luxemburger Sozialversicherungssystem geht es gut. Das hält der Jahresbericht 2014 der „Inspection générale de la sécurité sociale“ fest.

Auf die gesamte Periode 1995 bis 2013 bezogen verzeichnet der Bereich einen Überschuss und die Beiträge reichen völlig aus, die anfallenden Kosten zu tragen. Eine erfreuliche Nachricht, die zu einem Teil durch pragmatische Entscheidungen wie Beitragsänderungen oder Leistungskorrekturen zustande kommen konnte. Unter Beteiligung der Sozialpartner.

skennerknecht@tageblatt.lu

Zu einem anderen Teil ist das Ergebnis auf eine Bevölkerungsstruktur mit einem hohen Anteil an jungen Menschen im arbeitsfähigen Alter zurückzuführen. Das wiederum wurde durch die hohe Zahl an Immigranten möglich, die hier wohnen. Nurmehr 28,6% der Beschäftigten am nationalen Arbeitsmarkt sind Luxemburger. Immigranten und Grenzgänger tragen zu unserem Wohlstand und zu unserer sozialen Absicherung bei.

Sie werden später selber in den Genuss jener Leistungen kommen, deren Finanzierung sie jetzt ermöglichen. Mittelfristig wird unser Sozialsystem stärker belastet werden. Das wird die soziale Kohäsion im Land auf den Prüfstand stellen. Es bleibt zu hoffen, dass das jetzige Miteinander bei der Erarbeitung dieses Wohlstandes nicht zu einem künftigen sozialen Nebeneinander bei dessen Umverteilung geraten wird.

(Serge Kennerknecht)