„Podemos“ ist eine Art Schwesterpartei der griechischen Linksallianz Syriza. Sie würde zurzeit sowohl Konservative als auch Sozialisten hinter sich lassen.
Kom Hermes khermes@tageblatt.lu
Diese neuen Mitspieler sollten eigentlich auch die etablierten Parteien quer durch Europa freuen. Zumindest sofern ihr Lamentieren über die steigende Politikverdrossenheit ernst gemeint ist. Und es sollte ihnen eine Warnung sein. In Spanien hat das politische „Establishment“ dank zahlreicher Skandale seinen Teil dazu beigetragen, dass „Podemos“ auf der Erfolgswelle reitet. Dazu kommt, dass trotz Wirtschaftsaufschwung viele noch immer unter der Austerität ächzen. An der Spitze dieser „neuen Linken“ stehen keine bloßen Systemgegner oder verkappte Antidemokraten, sondern durchaus helle Köpfe, die mehr tun als billige Ressentiments und Ängste zu bedienen – auch wenn ein gerüttelt Maß an „Schnauze voll“ mitspielt. Diese „neue Linke“ wird zwar zeigen müssen, dass sie in der Realpolitik bestehen kann, aber die etablierten Parteien sollten sich wenigstens herausgefordert fühlen. Am besten zu Ideen statt zu Schlagwörtern wie „populistisch“ und „inhaltsleer“.
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