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Das Richtige tun

Das Richtige tun

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Nach ihren aufsehenerregenden Ankündigungen sind Alexis Tsipras und Giannis Varoufakis bei ihren vielen Kontakten, die sie in den letzten zehn Tagen mit europäischen Politikern hatten, mit den harten Tatsachen der Realität konfrontiert worden. Die Griechen sind auf das Wohlwollen der Euro-Partner angewiesen. Dennoch war es gut, dass die neue Regierung in Athen auf so drastische Weise klar gemacht hat, was sie nicht mehr wollen, auch wenn es überzogen war. Und hoffentlich macht sie damit weiter, um eben die notwendige Diskussion unter anderem darüber anzustoßen, wie mit der Schuldenkrise umgegangen werden soll. Denn es hat sich gezeigt, dass die auferlegten Austeritätsrezepte breite Bevölkerungsschichten hart trafen, an der finanziellen Situation des Landes sich aber nichts Grundlegendes geändert hat. Zu dieser Einsicht müssten auch jene kommen, die an einem „Weiter wie bisher“ festhalten wollen. In den kommenden Wochen sollten vor allem die Hardliner in der Eurozone auf die Griechen zugehen, die längst gezeigt haben, dass sie nicht die Revolution in der EU proben, sondern wieder ein in allen Hinsichten vollwertiges Mitglied der Union werden wollen. Es geht nicht darum, sich durchzusetzen, sondern das Richtige zu tun. Und das ist augenscheinlich in den letzten Jahren in Griechenland nicht gemacht worden.

Guy Kemp gkemp@tageblatt.lu