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Wohl eher Minsk 2.0

Wohl eher Minsk 2.0

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Die Gespräche haben fünf Stunden gedauert, am Ende wurden
sie als „konstruktiv“ beschrieben: Die diplomatische Rettungsaktion von François Hollande und Angela Merkel hätte auch schlimmer enden können.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Das Resultat ihrer Visite in Moskau bei Präsident Putin erweckt Hoffnungen, aber zugleich auch den Verdacht, dass man sich eigentlich auf nicht viel einigen konnte: Man wolle ein Dokument ausarbeiten, wie der bereits im September in der weißrussischen Hauptstadt Minsk vereinbarte Friedensplan umgesetzt werden könne. Vor Redaktionsschluss offenbarte der Blick in die Nachrichtenwelt jedoch eine ganz andere Interpretation der Geschehnisse. Nicht über eine Umsetzung des Minsker Friedensplans wurde demnach verhandelt, sondern über eine Art Minsker Friedensplan 2.0. Demnach stünden etwa eine Feuerpause mit einer neuen Waffenstillstandslinie sowie Autonomierechte für die von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete zur Diskussion. Unabhängig vom Inhalt des Plans drängen sich zwei Feststellungen auf:

– Europa versucht entgegen der amerikanischen Tradition einen brandgefährlichen Konflikt nicht mit weiteren Waffenlieferungen zu verschärfen.

– Ohne die Zustimmung der Separatisten bleiben die Friedensdiskussionen mit Moskau heiße Luft, wie der erste Minsker Plan.