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Wer rastet, der rostet

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Die Vorurteile gegen Ältere, das betrifft vor allem den Arbeitsmarkt, sind allgemein bekannt. Nicht mehr belastbar und lernfähig genug, mit 50 lässt die Gehirnleistung nach.

Auch Michaela Hansen, die Gründerin von „Granny Aupair“, selbst übrigens bereits vierfache „Bomi“, treibt der Gedanke um, dass ältere Menschen oft unterschätzt werden. Deshalb die Agentur, deshalb der Zuspruch, deshalb die Preise für die Idee. Das Bild der Rosen züchtenden Senioren im eigenen Garten lebt hartnäckig weiter. Dabei gibt es mittlerweile sogar wissenschaftliche Belege dafür, dass Ältere wertvolle Mitarbeiter sind oder wertvolle „Grannys“. Das Hamburger Konzept lebt von dem Erfahrungs- und Wissensvorsprung, den ältere Frauen gerade im Umgang mit Kindern haben. Der Gelassenheit, die sie aufbringen können, wenn es mal „brennt“.

Schließlich haben sie das lange genug in der eigenen Familie erlebt. Der Braunschweiger Neurowissenschaftler Martin Korte bescheinigt älteren Menschen sogar eine „nachweislich höhere emotionale Intelligenz“ als jüngeren. Was das Arbeitsleben angeht, sagt Korte den älteren Mitarbeitern nach, dass sie mit ihrem „enormen Wissens- und Erfahrungsvorsprung schnell neue Informationen in das Vorhandene integrieren können“. Plattformen wie die „Seniorexperten“ oder die „Grannys“ sind der Beleg. Voraussetzung ist allerdings Flexibilität. Wer rastet, der rostet.

Wiebke Trapp