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Terror und Propaganda

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Nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo lassen die jüngsten Attentate in Dänemark die Sicherheitsdebatte wieder aufflammen.

Die Angst, dass sich Europas freiheitliche Gesellschaften abschotten und einschränken, wurde in den vergangenen Wochen ausgiebig diskutiert. Dennoch sollte man prinzipiell daran erinnern, dass die Reaktion auf Terror nie Angst, sondern ein umso liberaleres, freiheitlicheres und toleranteres Auftreten sein sollte.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Alles andere wäre jenen Terroristen in die Hände gespielt, die mit wenig Mitteln auf den Angst-Effekt ihrer asymmetrischen Kriegsführung abzielen. Sie verfügen über keine Armeen und töten im Vergleich zu Konfliktparteien in Kriegsgebieten weniger Menschen. Allerdings sind es psychische Narben, die sie Gesellschaften mit ihren feigen Akten zufügen. Geht ihr Plan auf, verfällt Europa in eine Terrorhysterie, von der politische Falken mit Hardliner-Profil profitieren – die wiederum zur Zielscheibe neuer Terrorjünger werden.

Wie einfach Terror und Propaganda funktionieren, zeigt der jüngste Coup der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen. Mit wenig Aufwand hat sich der IS zum Staatsfeind Nr. 1 hochstilisieren lassen. Das Resultat: Ägypten kann nun (offiziell) in Libyen mitmischen, die IS-Rekrutierer freuen sich über die Gratiswerbung. Ägypten hat durch seine Reaktion unfreiwillig das Ansehen des IS in Libyen vergrößert …