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Neue Verhältnisse

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Die Welt von Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy ist ins Wanken geraten. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er wahrscheinlich damit gerechnet, bei den spanischen Wahlen mit dem bekannten Gegner PSOE – der sozialistischen Opposition – um die Macht zu kämpfen. Und dann das.

Die Protestpartei «Podemos» setzt dazu an, die Etablierten links zu überholen. Ihr Vorbild: die griechische Syriza.

Kim Hermes khermes@tageblatt.l

Rajoy ist in Erklärungsnot. Er kann noch so oft betonen, dass die Austeritätspolitik ihre Früchte trage und es dem Land besser gehe, aber zu viele Wähler merken davon nichts. 25 Prozent sind arbeitslos, knapp die Hälfte davon bekommt staatliche Unterstützung und jeder Vierte lebt unter der Armutsgrenze. Damit das Bild schön rund wird, nahm die Zahl der Millionäre in Spanien zu. Genug Gründe für Podemos, um im Falle des Wahlsiegs der Austeritätspolitik den Kampf anzusagen und harte Verhandlungen mit der EU führen zu wollen. Rajoys Aufregung über Syriza ist – was er zwar bestreitet – auch der Angst vor Podemos geschuldet. Denn jeder noch so kleine Erfolg von Tsipras und Co. zeigt den Spaniern, dass die «neuen Linken» keine Utopisten sind. «Podemos» heißt „Wir können“. Rajoy scheint zu dämmern, dass das ernst gemeint ist.