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Befreiung und Erinnerung

Befreiung und Erinnerung

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Der Widerstand während des Zweiten Weltkrieges in Luxemburg bzw. die Widerstandsbewegungen haben einen administrativen Sitz und ein Dokumentations- und Forschungszentrum (Villa Pauly) und wurden zu Recht ebenso wie die Zwangsrekrutierten nach dem Krieg vom Staat unterstützt. An den Widerstand erinnern mehrere Denkmäler und viele Publikationen sowie ein Museum.

Robert Schneider rschneider@tageblatt.lu

An die Hauptopfer der Nazi-Besatzung, die Juden Luxemburgs, und deren Schicksal erinnert recht wenig. Die Vereinigung «MémoShoah» möchte dies ändern und wünscht zum Gedenken an die Deportation und Ermordung der Juden Luxemburgs ein zentrales Monument in der Hauptstadt und regt den Bau einer nationalen Shoah-Gedenkstätte in Fünfbrunnen (bei Ulflingen) an. Ein entsprechendes Konzept mit Plänen liegt seit 2013 vor. Dem Ort kommt dadurch eine besonders große Symbolkraft zu (ähnlich wie dem Hollericher Bahnhof), dass von hier aus die im Kloster inhaftierten und vor allem alte und kranke Juden in Arbeits- und Vernichtungslager deportiert wurden. Nur wenige überlebten (vergl. Seite 2 und 9). Zurzeit steht – ein neues Moment in dem Dossier – das Kloster, in dem nach dem Krieg die Herz-Jesu-Brüder einzogen, wegen Nachwuchsproblemen des Ordens zum Verkauf. Der Staat sollte sich die Gelegenheit zum Kauf nicht entgehen lassen.