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„Brexit“, die Verkrampfung

„Brexit“, die Verkrampfung
(AFP/ben Stansall)

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Vor den Wahlen ist nach den Wahlen: Obwohl der Austritt Großbritanniens aus der EU nicht das Hauptthema des Wahlkampfs war, ist der „Brexit“ wieder in aller Munde.

David Cameron hat zwar ein mehr als solides Wahlergebnis eingefahren, allerdings ist sein Vorsprung knapp. Nur wenige Abweichler in seiner Partei könnten ihm das Leben zur politischen Hölle machen.

Der rechtskonservative Flügel in seiner Partei geht aus den Wahlen gestärkt hervor und wird alles dafür tun, nationale Eigeninteressen durchzuboxen. Das Wahlergebnis ist auf seiner Seite: In Großbritannien ist die Anti-Europa- und Anti-EU-Stimmung stärker denn je. Damit steht für viele Beobachter fest, dass das gefürchtete Referendum über den EU-Austritt kommen wird, und dies eventuell sogar noch vor 2017. Demnach sollte man sich nichts vormachen: Europa braucht Großbritannien und es sollte so viel wie möglich dafür getan werden, die Insel an einem Austritt zu hindern. Zu viel verbindet uns politisch, kulturell und wirtschaftlich.

Gleichzeitig dürfen sich die Verhandlungen mit der EU aber nicht in einen krampfhaften, verzweifelten Versuch verwandeln, die Briten mit einer Vielzahl von europafeindlichen Zugeständnissen in der Union zu halten: Die EU darf nicht wegen britischer Befindlichkeiten zu einer konturlosen Gemeinschaft werden.