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Too Greek to bail

Too Greek to bail
(AFP)

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Dem Kapitalismus ist bislang auch kaum Schlaueres eingefallen als die Reichen reicher zu machen und zu erwarten, dass unten genug ankommt.

Na gut, könnte man sagen, immerhin, denn ein bisschen was kommt ja an. Doch wer dabei sein will, sollte nach den Regeln spielen. Das erfahren gerade die Griechen.

aback@tageblatt.lu

Zur Bankenrettung – und deren Versagen hat schließlich das ganze Dilemma in Gang gesetzt – wurden laut IWF 700 Milliarden in Europas Geldinstitute gepumpt. Die Kreditklemme in den Krisenländern, nicht nur in Griechenland, wurde so nicht behoben, die Welt aber um einen Sinnspruch schlauer: „Too big to fail“ seien einige Banken.

Gingen sie unter, die Folgen wären katastrophaler als die Billionen-nahe Rettung. Anleger-Interessen waren also wichtiger als Bürgerinteressen. Die Griechen haben – die drohende Staatspleite im Nacken – ihren Gläubigern nun einen vermutlich letzten Reformvorschlag unterbreitet. Sogar die rote Linie der Rentenkürzung wird überschritten. Das ist auch eine Folge der erwähnten Interessen-Gewichtung, die einen Schuldenschnitt unmöglich macht.

Die Schulden sollen bleiben, die Menschen aber ärmer werden. Doch wie soll ein Staat, der auf die Knie gezwungen wurde, Aufschwung bewerkstelligen? Denn irgendwann gibt es nichts mehr zum Ausschöpfen. Dann heißt es wohl: „Too Greek to bail“.