Die Ansage ist deutlich. Mehr als 60 Prozent der Griechen stimmten beim Referendum mit Nein – und damit nicht gegen Europa, sondern für ein anderes Europa. Mehr als 60 Prozent, das ist weit mehr, als alle Prognosen vermuten ließen. Und weit mehr, als die Gläubiger in ihren düstersten Albträumen erwarteten. Sie werden den Verhandlungstisch nun wieder mit den Linken aus Athen teilen müssen.
" class="infobox_img" />Armand Back aback@tageblatt.lu
Denn was bleibt ihnen anderes übrig? Griechenland und die Griechen fallen lassen und damit ein Euro-Land in den finalen Ruin stürzen? Das wird nicht passieren. Auch wenn in den letzten Wochen aus den europäischen Hauptstädten wiederholt verlautete, ein Grexit sei, anders als vor wenigen Jahren, durchaus verkraftbar. Das war nicht mehr als eine Finte, ein Druckmittel, um in Griechenland Angst vor dem Absturz zu verbreiten. Die Griechen haben sich aber nicht für dumm verkaufen lassen.
Europa wird den mutigen Griechen noch einmal dankbar sein – und zwar für ein Umdenken in der Union hin zu einem weniger liberalen, dafür umso sozialeren Verbund. Was jetzt her muss, ist ein Schuldenschnitt. Auch Berlin wird sich diesem Szenario nicht in alle Ewigkeit verweigern können. Und Europa wird so wieder gleicher werden. Einen Primus inter Pares braucht es nicht in der EU. Das war nie der Fall und wird es auch nie sein.
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