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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer
(Lindsey Parnaby)

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Eine EU ohne Großbritannien mag denkbar sein. Wünschenswert ist sie nicht.

Es reicht allerdings nicht, den Briten dauernd vorzurechnen, was sie zu verlieren haben, denn es geht um mehr als Zahlen und auch für die EU steht einiges auf dem Spiel. Es ist müßig, auf die kulturelle und historische Zusammengehörigkeit hinzuweisen.

khermes@tageblatt.lu

Wenn eine Beziehung funktionieren soll, braucht sie mehr als Geschichte. Das Vereinigte Königreich gehört fest zur EU, die fortlaufende Erfolgsgeschichte ist auch eine gemeinsame, selbst wenn die Briten mit ihrem zelebrierten Außenseitertum die Nerven der anderen 27 gelegentlich strapazieren.

Britische Lösung

Die Frage ist nur, ob man nicht schon zu weit gegangen ist. Die EU hat einen begrenzten Spielraum bei weiteren Zugeständnissen, die David Cameron verlangt. Sie darf nicht an den Grundfesten europäischer Integration rütteln. Andererseits kann Cameron nicht mehr hinter die Frage „In or out?“ zurück. Die Lösung muss am Ende wohl eine britische sein.

Großbritannien wird eine lange Tradition des Vertrauens in die kollektive Klugheit nachgesagt, und selbst wenn die EU-Gegner derzeit in Umfragen knapp vorne liegen, könnte das Volk sich am Ende als klüger erweisen als sein Premier. Zu hoffen wäre es: für die EU, für Großbritannien und selbst für David Cameron, der nicht nur einigermaßen erhobenen Hauptes, sondern auch um einiges klüger aus der „Brexit“-Debatte rauskäme.