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Die gescheiterte Revolution

Die gescheiterte Revolution
(AFP/Dimitar Dilkoff)

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Griechenland stand während Wochen und Monaten wegen seiner angespannten finanziellen Lage im Fokus.

Unter dem Eindruck der aktuellen Flüchtlingskrise scheinen die Grexit-Diskussion zurzeit vorerst auf Eis gelegt worden zu sein – was nicht zuletzt an der Verabschiedung des dritten Hilfspakets und der neuen Tsipras-Regierung liegt. Sind damit jedoch die Probleme Griechenlands und der Funktionsweise der Eurozone behoben? Keineswegs.

dsabharwal@tageblatt.lu

Unser heutiges Interview mit Star-Ökonom James K. Galbraith verdeutlicht, wie brüchig und wenig flexibel die Architektur der Europäischen Union zurzeit ist.

Galbraith, der als Berater unter Griechenlands Ex-Finanzminister Yanis Varoufakis tätig war, beschreibt, wie an Griechenland ein Exempel statuiert wurde: Wer sich auch nur annähernd in der EU traut, eine kleine Revolution für ein sozialeres Europa loszutreten, wird politisch zerquetscht.

Galbraith bezeichnet die Erlebnisse während seiner Zeit als Berater als „Desillusionierung“: es habe zu keiner Zeit auch nur ansatzweise den Willen der Gläubiger gegeben, Griechenland entgegenzukommen.

Blickt man auf die aktuelle Flüchtlingskrise und den Versuch, Hotspots in Griechenland zu errichten, möchte man die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Athen wird von den „EU-Partnern“ kritisiert, im Gegensatz zu Italien nicht auf der Höhe zu sein. Wer hat das Land denn ausbluten lassen?