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Die Hölle Syriens

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Folter, Drogen, Erpressung ...

Man möchte fast meinen, nur wenig könnte einen mit Blick auf Syrien noch erschüttern. Weit gefehlt. Tag für Tag werden neue Abgründe aus dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land bekannt: Menschenhandel, Drogenbusiness, Folter, Vergewaltigungen, Waffenhandel, Hehlerei, Barbarei, Erpressung, endloses Morden, Straffreiheit … die Liste der Grausamkeiten ist lang.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Diese unmenschlichen Praktiken sind allerdings keine Neuheit. Seit Langem ist bekannt, dass sowohl das Assad-Regime als auch Rebellengruppen sowie Terrororganisationen wie der Islamische Staat (IS) sich neue Geschäftsmodelle inmitten der Kriegswirren aufbauen. Während Diplomaten rund um die Uhr bemüht sind, auf eine Waffenruhe hinzuarbeiten, schaffen alle möglichen Fraktionen in den zerstörten Städten Fakten. Illegale Netzwerke werden aufgebaut, die teilweise von externen Playern (mit)finanziert sind – es wird so ziemlich mit jeder Form von Rechtsstaatlichkeit gebrochen. Selbst die internationalen Angriffe gegen das Assad-Regime bewegen sich je nach Land in einer Grauzone des internationalen Rechts.

Das Tragische an dieser Entwicklung ist die kontinuierliche Unterdrückung der syrischen Zivilbevölkerung. Zu Beginn der syrischen Aufstände wurde man wegen politischen Widerstands getötet. Mittlerweile müssen sich die Zivilisten vor dem Regime, Rebellen, Terroristen und der internationalen Koalition fürchten.