Auf einer Testfahrt auf dem neuen, elsässischen Teilstück der „Ligne à grande vitesse“ (LGV), welche Paris mit Straßburg (und indirekt auch mit Luxemburg) verbindet, ist der TGV der SNCF, jener Zug, welcher den Weltrekord für Schienenfahrzeuge hält, entgleist. Zehn Menschen sind tot.
Francis Wagner fwagner@tageblatt.lu
Darf man nun also auch dieser Technik nicht mehr vertrauen? Das wäre wohl sicherlich die falsche Schlussfolgerung aus diesem Ereignis. Bislang hat sich der TGV nach Millionen von gefahrenen Kilometern als eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt bewährt.
Wohl kam es bereits zu Entgleisungen, doch jedes Mal hat die spezielle Konstruktion dieser Züge verhindern können, dass die Garnituren auseinanderbrachen und vom Bahndamm stürzten. Was nun beim Unglück im Elsass schiefging, wird die Untersuchung mit großer Wahrscheinlichkeit ziemlich präzise feststellen können. Immerhin hat sich erneut gezeigt, dass ausgedehnte Testkampagnen vor der Aufnahme des kommerziellen Betriebs unbestreitbar sinnvoll sind.
Nicht auszudenken, wie viele Menschen möglicherweise umgekommen wären, falls diese Entgleisung mit einem voll besetzten TGV passiert wäre. Dass auch Betriebsfremde an Bord waren, ist natürlich ein schwerer Fehler.
Wie dem auch sei: Der TGV ist und bleibt sicher. Doch ein Risiko Null gibt es mit keiner Technik.
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