Beim Wort „Mobbing“ denken immer noch viele an kleine Späßchen auf Kosten eines Arbeitskollegen. Dabei ist Mobbing alles andere als ein Kavaliersdelikt: Der Psychoterror kann bei den Betroffenen zu Schlafproblemen und Depressionen bis hin zum Selbstmord führen.
Wie der „Quality of Work Index“ aufzeigt, macht die gezielte Diffamierung auch vor luxemburgischen Unternehmen nicht halt: Die Mobbingprävalenz am Arbeitsplatz liegt bei immerhin knapp 14 Prozent. Den luxemburgischen Gesetzgeber scheint dies nicht zu interessieren: Im Großherzogtum gibt es nämlich kein Mobbinggesetz. Die Gewerkschaften OGBL und LCGB sowie die Vereinigung der Unternehmen (UEL) haben zwar eine Vereinbarung zum Thema unterzeichnet, diese dient allerdings nur als Leitlinie zur Vorbeugung und zum Umgang mit Mobbing.
Das Großherzogtum steht mit dieser passiven Haltung leider nicht alleine da: Auch in Deutschland gibt es kein einziges Gesetz, das den Begriff „Mobbing“ aufweist. Anders die Franzosen, die bereits vor 14 Jahren ein Mobbinggesetz gestimmt haben. Sie haben verstanden, dass im Zweifelsfall ein Menschenleben auf dem Spiel steht.
Im Übrigen haben auch Unternehmer ein Interesse daran, bei Mobbingfällen nicht wegzusehen – allein schon aus finanziellen Gründen.
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