Nun ist es offiziell. Minister Romain Schneider hält im Zuge der Pflegereform an der Einführung eines Stufensystems mit 15 verschiedenen Niveaus fest. Für den Patienten bedeutet dies laut Schneider, dass er ein Mindest- oder ein Höchstmaß an Pflege in seiner Kategorie in Anspruch nehmen könne. Die Pflegeanbieter ihrerseits bekommen für jeden betreuten Pflegebezieher den Mittelwert der Kategorie ausbezahlt, in der dieser eingestuft ist.
" class="infobox_img" />skennerknecht@tageblatt.lu
Was Schneider als Flexibilität und garantierte Berechnungsgrundlage verkauft, ist für die Gewerkschaften und die „Patiente-Vertriedung“ z.B. jedoch der Beginn des Ausstiegs aus dem System der individuellen Pflege. Bislang wurde der Bedarf für jeden Einzelnen festgelegt. Wenn jetzt Kategorien eingeführt werden, so die Befürchtung der Kritiker, dann wird es einfach, demnächst die individuelle Berechnung ganz fallen zu lassen und nur noch nach Kategorien einzustufen. So wie in Deutschland, wo es nur drei Pflegeklassen gibt. Ein Modell, auf das man bei der Einführung der Pflegeversicherung ausdrücklich verzichtet hat.
Wenn die Pflegeanbieter pro Niveau pauschal bezahlt werden, so die weitere Kritik, wird es zudem sehr schwer werden, zu kontrollieren, ob die eigentlich zustehende Pflege auch geleistet wurde. Dabei sollten bei der Reform eben die individuelle Festlegung des Bedarfs und die Kontrolle im Mittelpunkt stehen. Das eigentliche Ziel scheint verfehlt.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können