Es war der Tag der Wahrheit für den ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair. Vor 13 Jahren zog er mit den Vereinigten Staaten in den Irak-Krieg. Gestern stellte Sir John Chilcot, Leiter der Kommission, die den Irak-Krieg aufarbeitete, seinen Bericht vor. „Blinde Gefolgschaft“ wurde Blair vorgeworfen. Eine Rechtfertigung für den Krieg gab es keine: nicht ausreichend Beweise für gefährliche Waffen im Irak, die letzte friedliche Option nicht ausgeschöpft, kein UNO-Mandat. Die britischen Soldaten hätten zu Hause bleiben sollen.
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Eine Wiedergutmachung ist der Bericht nicht. Er kann die zahlreichen Menschen, die ihr Leben ließen, nicht wiederauferstehen lassen. Er kann das Chaos, das angerichtet wurde, nicht wieder geradebiegen. Er kann das Unrecht, das getan wurde, nicht ungeschehen machen. Trotzdem ist er wichtig und erfüllt seinen Zweck. Er sollte eine Mahnung an alle „Herrscher“ und die politische Kaste dieser Welt sein: Krieg ist kein Spiel. Er kostet Menschenleben, das höchste Gut der Existenz. Deswegen muss er immer und in jedem Fall absolut gerechtfertigt sein.
Ökonomische Interessen sind keine Rechtfertigung. Politische Freundschaften sind keine Rechtfertigung. Geopolitische Eroberungen sind keine Rechtfertigung. Soldaten sollten erst eingesetzt werden, wenn es darum geht, andere Menschenleben zu schützen. Nur dann ist ein Krieg gerechtfertigt.
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