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Der Chaot aus dem System

Der Chaot aus dem System
(Evan Vucci)

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Donald Trumps Aufstieg

Die Demokraten geben es zu. Die Republikaner geben es zu. Viele US-Amerikaner wissen es. Und dennoch werden die Augen und Ohren groß aufgerissen, wenn Donald Trump die Grenzen einer offen rassistischen Polit-Rhetorik ausweitet. Nicht Trump hat das aktuelle Chaos veranstaltet, das normale Menschen beim Gedanken an den Wahlsieg von „The Donald“ zusammenschrecken lässt. Es ist genau umgekehrt: Das Chaos innerhalb des US-amerikanischen Politsystems hat Trump kreiert.

dsabharwal@tageblatt.lu

Der polternde Republikaner ist das Syndrom kränkelnder Institutionen, sinnfreier politischer Parteien und eines vom Stillstand immer stärker bedrohten Landes. Republikaner und die Tea Party machten vor, wie weit und einfach sich Washington blockieren und an den finanziellen Abgrund treiben lässt.

Auch die Demokraten haben mit ihrer Spitzenkandidatin Hillary Clinton nicht gerade eine Galionsfigur in Sachen politische Integrität. Auf diese Form von Chaos passt der Begriff Politikverdrossenheit nicht mehr. Der Hass auf das System ist mittlerweile so groß, dass es für viele Amerikaner wahrscheinlich bereits bei den Primaries fast an Comedy grenzte, wenn jemand außer Bernie Sanders oder Trump davon sprach, das System verändern zu wollen. Man muss kein Freund populistischer Politik sein, um zu wissen, dass das aktuelle Polit-Chaos nicht von heute auf morgen verschwindet. Den USA ist über die Jahre die Bipartisanship verlorengegangen. Trump ist nur die hässliche Fratze dieser tief verwurzelten Fehlentwicklung.