Headlines

Weder dumm noch verrückt

Weder dumm noch verrückt

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Autismus

Früher galt Autismus als seltene Störung. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad steigt die Zahl der an der Entwicklungsstörung leidenden Menschen jedoch. In Luxemburg leidet eine Person von 150 an Autismus.
Einige der Betroffenen sind auf Hilfe angewiesen. Aber es gibt auch Menschen, die selbst lange Zeit nicht wissen, dass sie diese Störung haben. Sie gehen ihrer Arbeit nach, haben eine Familie, treiben Sport usw. Viele davon werden aber auch von Zweifeln zerfressen: „Ich bin anders.“ Den Mut, sich einer Diagnostik zu unterziehen, haben jedoch nur wenige. Der Grund: die Meinung der anderen Leute. Auf einmal werde man als dumm oder verrückt abgestempelt, so ihre Befürchtung.

rhoffmann@tageblatt.lu

Dabei gibt es keinen Grund, sich vor der Diagnose Autismus zu fürchten. Die Zweifel sind weg. Man kann sein Leben weiterführen wie bisher und es sogar dank der richtigen Betreuung verbessern. Bei Kindern gibt es auch keinen Grund zur Angst. Die Früherkennung verbessert nämlich ihre Behandlung und somit ihre Lebensqualität und Möglichkeiten.

Es sind oft vielmehr die „Anderen“, die ein Problem mit dem betroffenen Menschen haben, ihn plötzlich in eine Schublade stecken, wo er nicht hingehört. Denn die Betroffenen sind weder verrückt noch dumm. Sie haben ein Problem, das ist richtig. Sie deshalb aber zu stigmatisieren, ist falsch. Sie benötigen eher unsere Toleranz, unser Mitgefühl und unsere Hilfe.