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Politische Visionen

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Auf der Suche nach Überzeugung

Freihandelsabkommen sind nicht nur in Europa ein großes Thema. Auch im amerikanischen Wahlkampf spielen sie eine wichtige Rolle. Donald Trump hatte sich von Anfang an als Gegner dieser Abkommen profiliert und dafür viel Sympathie von seinen Anhängern eingeheimst. Nun springt Hillary Clinton, die sich eigentlich anfangs für die Abkommen aussprach, ebenfalls auf den Zug auf und verteufelt TPP und Co.

Nico Wildschutz nwildschutz@tageblatt.lu

Es ist eine Tendenz, die gerade weltweit bei den Mainstream-Parteien, oder im Falle des amerikanischen Wahlkampfs bei den Mainstream-Kandidaten, zu beobachten ist. Wenn die Populisten mit einem ihrer Vorschläge gut ankommen, ziehen die anderen nach und übernehmen die Ideen. Doch genau das ist ein Fehler. Die Menschen haben nicht aufgehört, die konventionellen Parteien und Kandidaten zu wählen, weil ihre Vorschläge nicht gut sind, sondern weil sie ihnen nicht trauen. Das ging in den USA aus mehreren Umfragen zur Kandidatin Clinton hervor.

Wenn man gegen die Populisten vorgehen will, muss genau dieses Vertrauen wieder aufgebaut werden. Das geht nur, indem man mit politischen Visionen in den Wahlkampf zieht, an die man auch wirklich glaubt. Wenn man dagegen ständig von den eigenen Idealen abspringt und jeden Tag etwas Neues vertritt, ist das für einen Wähler nicht sonderlich überzeugend.