Hollerich probt den Aufstand gegen Hollerich, nur sagt es niemand. Die Kirchenfabrik aus Hollerich ruft in einer Resolution dazu auf, „Druck auszuüben auf Regierung und Legislative“, um das Gesetz über die Abschaffung der Kirchenfabriken zu verhindern. Das ist ziemlich starker Tobak … und dabei müssen sowohl die Regierung als auch die Legislative lediglich als Zielscheibe der Kritik herhalten, damit der eigentliche Adressat nicht namentlich erwähnt werden muss: Erzbischof Jean-Claude Hollerich. Der im Januar 2015 mit der Regierung die Konvention unterschrieb, welche die Trennung von Kirche und Staat einläutete. Eine Konvention, die nun dabei ist, umgesetzt zu werden.
" class="infobox_img" />Claude Clemens
cclemens@tageblatt.lu
Auch das sogenannte Syndikat der Kirchenfabriken hat mehrfach, ebenfalls zum Teil sehr heftig, Regierung und Innenminister kritisiert. Visiert auch hier stets der „direkte Chef“: der Erzbischof – hinter dessen Rücken es derweil einen Beschwerdebrief an den Vatikan über die „Entwicklungen“ in Luxemburg gab.
Allmählich wäre es an der Zeit, dass das Oberhaupt der einen katholischen Kirche Luxemburgs und seine Schäflein ihren Streit klären würden. Denn wird der interne Konflikt weiter in so scharfem Ton auf der „place publique“ und „par personnes interposées“ – die in diesem Fall immerhin zwei demokratische Institutionen sind – ausgetragen, riskiert dies, die bisher unseres Erachtens eigentlich noch relativ ruhige Atmosphäre, in der die Trennung vonstatten geht/ging, zusehends zu vergiften. Was im Sinne von niemandem wäre.
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