Luxemburg steht seit rund zwölf Jahren für ein Land, das eine vergleichsweise vernünftige Position im Nahostkonflikt eingenommen hat. Man versucht, nicht parteiisch zu sein, sondern lediglich internationales Recht zu achten und auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinzuarbeiten. So weit die Theorie, wenn es um die rein diplomatischen Beziehungen geht.
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Allerdings kann Luxemburg es gleichzeitig nicht lassen, mit einem Land wie Israel, das in derart vielen Fällen Kriegsverbrechen begangen und gegen internationales Recht verstoßen hat, Business zu betreiben. Man sollte nicht engstirnig sein: Die Forschung darf nicht politisiert und Gegenstand politischer Streitigkeiten werden, weshalb die verstärkte Kooperation zwischen den Unis in Luxemburg und Jerusalem mehr als begrüßenswert ist. Aber wieso muss das Großherzogtum ausgerechnet auf Israel zurückgreifen, um seine Fintech-Industrie und sein Start-up-Potenzial zu entfalten?
Luxemburg hob sich bislang positiv durch seine unabhängige Position in diesem Konflikt hervor. Kann diese jedoch gewahrt bleiben, ohne dem künftigen Geschäftspartner durch Kritik zu „schaden“? Und welchen Druck kann man noch auf einen Staat ausüben, wenn man die Zwei-Staaten-Lösung ohnehin nur noch als diplomatischen Wohlfühl-Begriff verwendet?
Auf diese Frage scheint auch die neue Regierung mittlerweile keine Antwort mehr zu haben.
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