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Grob fahrlässig

Grob fahrlässig
(Robert Spirinelli)

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Luftraumkontrolle.

82,17 Millionen gegenüber 0,57 Millionen: Will man den seltensten Job der Welt besetzen, ist die Chance, dass dies in Deutschland gelingt, ungleich größer als in Luxemburg. Ganz einfach weil das Einwohner-Reservoir größer ist. 144 Mal so groß. Will man nun einen schweren, verantwortungsvollen, ausbildungsintensiven – wenn auch gut bezahlten – Job besetzen, wie z.B. denjenigen eines Fluglotsen, trifft das Gleiche zu. Sieht man dann aber für Deutschland, dass lediglich 5% aller Kandidaten es überhaupt in die Ausbildung schaffen, dann kann man sich leicht ausrechnen, dass das Rekrutierungspotenzial in Luxemburg irgendwann gen null tendiert. Und genau dort sind wir laut ANA-Direktor angekommen.

cclemens@tageblatt.lu

Die ANA ist eine staatliche Verwaltung, also müssen Luxemburger her. Aber von (fast) null kann man ja keine mehr nehmen … Also muss etwas unternommen werden. Dazu kommt, dass der Findel bald eine Zertifizierung haben muss. „Das ist alternativlos“, sagt der ANA-Direktor. Alternativen müssen demnach her. Den Branchenriesen DFS aus Deutschland als Partner zu haben, könnte eine (gute) Alternative sein. Andere (bessere) Vorschläge liegen (und lagen) jedenfalls nicht vor.
In dem Zusammenhang erscheint sowohl das „Totschlagargument“ des zu befürchtenden Verlusts „nationaler Souveränität“ grob fahrlässig, ebenso wie Untätigkeit – Beispiel aus der Technik: Der nationale Findel hatte bisher kein Bodenradar!