Es sind nicht nur die grauen Haare und die müden Augen, die Barack Obama von seinem ersten Auftritt bei der UN-Generaldebatte unterscheiden: Der Ton und die Inhalte des scheidenden US-Präsidenten haben mittlerweile den Test der Zeit eher über- als bestanden.
" class="infobox_img" />dsabharwal@tageblatt.lu
Hatte Obama 2009 noch den enormen Vertrauensvorschuss eines US-Friedensnobelpreisträgers, so zeigte sich mit den Jahren, weshalb einem Präsidenten diese Ehre nun mal nicht zu Amtsbeginn für einen Wahlsieg und eine brillante PR-Kampagne, sondern für Geleistetes zuteil werden sollte.
Allerdings kann diese Tatsache trotz einiger gravierender Fehler der Obama-Administration – Stichwort: Libyen – nicht darüber hinwegtäuschen, dass der aktuelle Amtsinhaber für das genaue Gegenteil des polternden Präsidentschaftskandidaten Donald Trump steht. Obamas Innen- und Außenpolitik war, wenn auch nicht fehlerfrei, durchdacht und basierte auf kühlen Analysen. Seine Politik war eigentlich nie von Emotionen getrieben. Eine Eigenschaft, die man vom „mächtigsten Mann“ der Welt erwartet. Hochnäsigkeit und akademisches Gehabe wurden ihm im Umgang mit der Presse und politischen Gegnern vorgeworfen. Dabei berief er sich lediglich auf Fakten (die, zugegeben, im Rahmen seiner Strategie nicht immer Sinn machten).
Zum Vergleich: Donald Trump wäre hingegen ein impulsiver, sich nicht um Realitäten scherender und strategisch unvorbereiteter Präsident. Ob Hillary Clinton oder Trump: Die Amerikaner werden wohl schneller, als es ihnen lieb ist, mit Wehmut auf ihren Ex-Präsidenten Obama zurückblicken.
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