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„There you go again“

„There you go again“
(Madeline Drexler)

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Leere Worte in der Politik

«There you go again“, so der republikanische Ronald Reagan 1980 in einer TV-Debatte. Er trat damals gegen den Demokraten Jimmy Carter zur Präsidentschaftswahl an. Mit nur einem Satz hatte er seinen Gegner außer Gefecht gesetzt. Zuvor hatte Carter minutenlang Reagans Fehler aufgezählt. Wie viel Inhalt in Carters Worten steckte, war unwichtig. Niemand wollte es wissen. Die Zuschauer waren einfach von Reagans lässiger Reaktion begeistert.

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Es sollte kein Einzelfall bleiben. Reagans Satz mag zwar fast 40 Jahre alt sein, er verkörpert aber genau das, was noch heute in der Politik passiert. Nicht nur bei den Amerikanern, sondern auch bei uns. Nicht, was gesagt wird, zählt, sondern der Auftritt. Wer hat den coolsten Spruch drauf? Wer hat die lässigste Antwort? Oder noch banaler: Wer sieht besser aus? Ein Politiker kann die besten Argumente und die weitsichtigsten Ideen haben: Wenn er nicht schlagfertig ist und keinen guten Auftritt hat, hat er auch keine Chance.
Die Emotionen rutschen in den Vorder-, die Fakten in den Hintergrund. Natürlich sollten die Politiker versuchen, ihre Ideen so anschaulich wie möglich zu erklären. Niemand will einem labernden Technokraten zuhören, der unverständliche Begriffe verwendet. Die immer komplizierter werdende Welt lässt sich aber sicherlich nicht mit einem Satz erklären. Der „One-Liner“ ist keine Lösung.