Acht Jahre lang haben sie die Füße stillgehalten. Jetzt haben sich die Mitgliedstaaten der OPEC bewegt und sich auf eine Drosselung der Förderquoten geeinigt. Diese Einigung kam für viele überraschend. Entsprechend fiel die Reaktion der Märkte aus. Der Ölpreis schoss in die Höhe, obwohl die Drosselung der Produktion eher gering ausfiel. Entscheidend war dabei das psychologische Moment. Denn die OPEC hat gezeigt, dass sie trotz aller interner Querelen zu einem gemeinsamen Handeln fähig ist.
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Und irgendwie ist das auch nicht überraschend. Zwar haben vor allem die Golfstaaten durch den niedrigen Ölpreis versucht, das Fracking in den USA unwirtschaftlich zu machen, was ihnen auch größtenteils gelungen ist.
Aber diese Taktik hatte ihren Preis. Die Einnahmen durch den Verkauf von Erdöl gingen massiv zurück. Viele „soziale“ Leistungen, mit denen sich die Diktaturen im Mittleren Osten die Unterstützung ihrer Bevölkerung erkaufen, wurden nicht mehr finanzierbar.
Die Herrscher dürften deswegen kalte Füße bekommen und so zu einer Einigung gefunden haben. Dass es irgendwann zu einem Ende des Erdölpreisverfalls kommen musste, war klar. Aber eine Trendwende hin zu wieder deutlich steigenden Preisen ist das noch nicht.
Und an der Zapfsäule dürfte sich die OPEC-Entscheidung vorerst nur geringfügig auswirken. Denn das Rohöl macht nur einen geringen Teil des Gesamtpreises aus. Außerdem liegen die Literpreise noch immer weit unter ihrem Niveau von vor zwei Jahren.
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