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Hilfe für die Freunde Europas

Hilfe für die Freunde Europas
(AP/Emrah Gurel)

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Ankara und die freie Presse.

Gerade den Freunden der Türkei in Europa muss der Geduldsfaden reißen. Wieder wurden Journalisten verhaftet, wieder wurden Zeitungen geschlossen (Link). Wer noch immer nicht begriffen hat, was in Erdogans Türkei vor sich geht, hier die Kurzfassung: In diesem Jahr wurden in dem Land schon 170 Medien geschlossen und mehr als 100 Journalisten festgenommen.

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Alles Terroristen? In den Augen Ankaras ja; in der Türkei gilt mittlerweile jeder Regierungskritiker als Terrorunterstützer. Dazu hagelt es Ausreiseverbote. Der kurdischen Minderheit wird das Leben unmöglich gemacht. Nun könnte sogar die Todesstrafe zurückkehren. Sollte dies eintreten, bleibt Europa nur eine Möglichkeit. Besorgt sein reicht nicht mehr. Worte verhallen folgenlos. Erdogan hat die Türkei in den diktatorischen Würgegriff genommen, und er drückt auch das letzte bisschen Freiheitsluft aus dem Land und aus den Leuten.

Kommt nicht bald eine spürbare Reaktion aus Europa, droht das Land dem Westen auf Jahre hinaus verloren zu gehen. Das wäre auch geopolitisch eine Katastrophe. Europa muss sich jetzt seiner Handlungsmöglichkeiten besinnen. Denn die gibt es.

Die Beitrittsverhandlungen stoppen und den Flüchtlingsdeal aufkündigen sind zwei davon. Doch es gibt noch mehr. Die wirtschaftlichen, diplomatischen und militärischen Beziehungen Europas zu Ankara sind vielfältig. Europa sollte zeigen, dass es am längeren Hebel sitzt. Gerade die Freunde der Türkei sollten Druck machen. Denn nur das würde den Freunden Europas in der Türkei helfen. Und wenn einer gerade Hilfe braucht, sind es die.