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Demontage auf Raten

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Aggressive Kirchenmänner

Luxemburgs katholische Kirche verliert zusehends an Glanz. Das hat nichts mit natürlichem Alterungsprozess zu tun, sondern vielmehr mit den Vorhaltungen, die sich Teile derselben mit zunehmender Aggressivität in der Öffentlichkeit machen. Und das mit einem für fromme Kirchenmitglieder erschreckend kruden Ton.

Logo" class="infobox_img" />Lucien Montebrusco
lmontebrusco@tageblatt.lu

Der vorerst Letzte, der das Schwert zog, war am vergangenen Samstag Ex-Generalvikar und Ex-St-Paul-Verwaltungsratspräsident Mathias Schiltz. Zur Freude der RTL-Journalisten beantwortete er jede Frage in seltener Offenheit. Seinem Amtsnachfolger Erny Gillen warf er quasi vor, die aktuelle Zerrüttung in der Kirche verursacht zu haben. In den Diskussionen um die umstrittene Konvention Staat-Kirche habe Gillen dem Erzbischof „den Aarm gebéit“ und sich dann „aus dem Stëbs gemaach“, so Schiltz unter Anspielung auf Gillens Entscheidung, den Priesterrock abzulegen.

Inwiefern Schiltzens verbale Attacken auch der Schmach seiner Entthronung bei St-Paul geschuldet ist, bleibt unklar. Auch wenn seine Kritik am befreundeten Medienhaus wegen ungenügender Beachtung konventionskritischer Stimmen am Samstag deutlich war.

Die Kirchenfeinde dürfte dieser neue Zwischenfall am Samstag erheitert haben, die aufrechten Gläubigen weniger. Die Demontage des Erzbischofs geht munter weiter. Steht der Kirche Luxemburgs eine Spaltung bevor?