Die Wahlnacht ist vergessen. Jener Mann, der versprochen hatte, die Nation zu einen, spaltet sie weiter: „President elect“ Donald Trump hetzt Tag für Tag (un)gewollt seine Gegner und Unterstützer gegeneinander auf.
" class="infobox_img" />dsabharwal@tageblatt.lu
Gehörte es bislang zum guten Ton in Sachen Polit-Analyse, von einer Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft zu sprechen, zeigt sich erst jetzt, wie die wirkliche Spaltung der „States“ aussieht. Tag für Tag liefert Trump selbst innerhalb seiner eigenen Partei den Stoff, aus dem republikanische Albträume gemacht sind. Hat er viele seiner Wähler bereits damit verprellt, nicht gegen Hillary Clinton vorgehen zu wollen, ist sein aktueller Schachzug besonders dreist.
Trump betrachtet allen Ernstes Ex-CIA-Chef und Vier-Sterne-General David Petraeus als möglichen Außenminister – genau jenen Petraeus, dem im Gegensatz zu Clinton ein nachlässiger Umgang mit Geheiminformationen zum Verhängnis wurde. Dies sorgt für Unmut bei Wählern, in der Partei und ist zu Recht eine Farce. Nebenbei: Petraeus ist in Sachen Außenpolitik nicht wirklich anders als die interventionslustige Clinton.
Hinzu kommt, dass Trump, der noch nicht mal im Amt ist, bereits jetzt für einen überparteilichen Streik („Fight for $15“) sorgt. „The Donald“ hatte eine Erhöhung des Mindestlohns versprochen. Nun musste er wegen parteiinternen Drucks bereits nachgeben. Trump ist nicht der erste Politiker, der Wahlversprechen bricht. Allerdings wird seine Anti-Immigrations-Politik nun zum Bumerang: Viele der vom Mindestlohn abhängigen Menschen gehören Minderheiten an.
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