Er ist einer der bekanntesten Reporter Deutschlands. Ein sperriger Typ, einer, der nirgendwo so richtig reinpasst. Will er auch nicht und unterscheidet sich damit angenehm vom weit verbreiteten Mittelmaß.
" class="infobox_img" />Wiebke Trapp
wtrapp@tageblatt.lu
Immer wieder stürzt er sich in Abenteuer, taucht ab, nimmt fremde Identitäten an. Und veröffentlicht danach das Erlebte. Erreicht hat er damit viel. Sein gesellschaftspolitisches Engagement ist unbestritten. Wallraff entstammt einer Generation, die nicht selbstverständlich den Umgang mit den sozialen Medien erlernt hat. Seine Informationen stammen nach wie vor aus der Zeitung, mehrere Abonnements nennt er sein Eigen. Dementsprechend kritisch sieht er die Menschen an, die sich nur noch mit Info-Häppchen per Internet und Online-Medien versorgen. Das unterstellt die Gier nach Schnelligkeit und weniger den Wunsch nach Gründlichkeit.
Ohne investigative Berichterstattung im Sinne der sachlichen Aufdeckung von Missständen ist Journalismus für ihn aber nicht denkbar. Deshalb das Fernsehformat „Team Wallraff“ bei RTL und nicht bei einem der beiden öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland, wo er junge Journalisten mit seinen Arbeitsmethoden vertraut macht. Deshalb seine Forderung nach Stipendien für Sozialreportagen, die er gerne wiederholt. Für genau die langen Recherchen, die sich viele Redaktionen heute so nicht mehr leisten können.
Und nicht nur dazu hat Wallraff eine klare Haltung, mit der er aneckt, aber auch nachdenklich stimmt.
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