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Quo vadis, Jeunesse Esch?

Quo vadis, Jeunesse Esch?
(Gschmit)

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Führungsloser Rekordmeister

Wer die Slapstick-Vorstellung der Jeunesse in Rümelingen verfolgt hat, den wundert es kaum, dass der Fußball-Rekordmeister heute ohne Trainer dasteht.

Philip Michel pmichel@tageblatt.lu

Selbst wenn Carlo Weis seine Verantwortung für die enttäuschende Saison des Rekordmeisters minimiert (siehe Seite 27 in der Print-Ausgabe vom Dienstag), so ist er unter dem Strich doch der Hauptverantwortliche der Misere. Mit dem von ihm zusammengestellten „besseren und breiteren Kader“ wolle er die Vorjahresplatzierung (Rang 4) toppen, sagte Weis vor der Saison.

In Wirklichkeit war in dieser Saison weder ein schlüssiges Spielsystem geschweige denn Kombinationsfußball über mehrere Stationen von der Mannschaft zu sehen. Torjäger Stumpf brachte es unlängst im Tageblatt-Interview auf den Punkt, als er anmerkte, dass man im Training ruhig auch mal ein paar Spielformen einstudieren könne. Da Weis jedoch, vom Vorstand geduldet, einen beträchtlichen Teil der Trainingseinheiten verpasste, kam dieser Aspekt dem Vernehmen nach zu kurz. So gesehen sind die 24 Punkte, die das Team bisher auf dem Konto hat, fast schon eine optimale Ausbeute.

Nicht ganz unrecht hat Weis dagegen, wenn er von fehlender Perspektive im renommiertesten Verein des Landes spricht. Mehr denn je scheint die Jeunesse führungslos, ist wie gelähmt. Der Zickzackkurs der Vorstandsspitze (Ich bleibe, ich gehe, wir bleiben, wir gehen …) hilft dem Verein nicht weiter.

Auf ein Konzept, wie man den Jeunesse-Karren aus dem Dreck ziehen könnte, warten die Fans vergeblich.