Auch den kommenden Generationen werden die spektakulären Dampfschwaden am Himmel über den Kühltürmen von Cattenom nicht erspart bleiben. Das AKW hart an der Grenze zu Deutschland und Luxemburg wird noch weit bis Mitte dieses Jahrhunderts weiter betrieben werden. Mit millionenschweren Investitionen hat Betreiber EDF soeben den ältesten Reaktorblock wieder auf Vordermann gebracht. In anderen Worten: Verlängerte Lebensarbeitszeit nicht nur für gemeine Berufstätige, sondern auch für Reaktoren.
" class="infobox_img" />Lucien Montebrusco
lmontebrusco@tageblatt.lu
Problematisch dabei: Trotz technischer Auf- und Nachrüstung bleibt Cattenom eine alte Anlage, lange vor der Fukushima-Katastrophe und anderen potenziellen Gefahren wie etwa Hackerangriffen auf die Steuerungssysteme entwickelt und errichtet. Auf den Menschen übertragen, würde man von Prothesen sprechen, die den Träger weiter funktionsfähig halten sollen. Jünger wird er dadurch aber nicht.
Cattenom wird uns also noch weitere Jahrzehnte beschäftigen und für sporadische Wutausbrüche sorgen. In der Regel wird man sich jedoch mit dem Nuklearungetüm an der Grenze abfinden, in der stillen Hoffnung, dass es auch in den kommenden 20, 30 Jahren zu keinen ernsthafteren Zwischenfällen kommen wird. Nur die Dampfschwaden am Himmel werden für kurze Zeit die Stimmung trüben.
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