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«Krieg» im West Wing

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Trump und seine Berater

Es herrscht „Krieg“ im West Wing. Zumindest, wenn man einigen US-Medien Glauben schenkt. So scheint der Kampf zwischen dem Establishment und Trumps eher „unkonventionellen“ Beratern entschieden zu sein. Der Chefideologe von einst, Steve Bannon, wurde Opfer des „Deep State“. Herbert Raymond McMaster ist der neue Platzhirsch. Dass dies Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gefällt, liegt auf der Hand.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Trumps erster chaotischer Monat ist Ausdruck des Einflusses von Bannon gewesen. Er wollte das System von innen sprengen und die USA in einen bürgerkriegsartigen Zustand schlittern lassen. Abschottung nach außen, Spaltung nach innen. All dies ist nun passé. Das Establishment hat Bannon ohne großes öffentliches Geschrei (vorläufig) kaltgestellt und ist wieder im alten Modus: Säbelrasseln auf der internationalen Bühne und Burgfrieden zu Hause. Beobachtet man Trumps ständige Kurswechsel, bleibt nur die Schlussfolgerung, dass er sich an diesen Grabenkämpfen entlang orientiert.

Dass er den nötigen Überlebensinstinkt hat, kann mittlerweile niemand mehr bezweifeln.

All dies wirkt jedoch umso erschreckender, weil sich die Frage stellt, was zum Beispiel McMaster anstrebt. Der Vietnam-Experte ist kein kriegshungriger Ideologe. Allerdings will das US-Militär Assads Kopf rollen sehen. Wie Trump all diese Widersprüche in seiner Politik vereinbaren will, die auf Dialog mit Moskau setzt, ist nicht weniger als schleierhaft.