Der einst „mächtige“ IS wird quasi täglich als besiegt dargestellt. Was bald militärisch für den Irak und Syrien stimmen mag, ist mit Blick auf den Jemen und Libyen reiner Unfug. Noch schlimmer: Es wird immer deutlicher, dass sich der IS wegen der haarsträubenden Politik so mancher europäischer Staaten durchaus auch in unseren Gefilden entfalten konnte.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal
dsabharwal@tageblatt.lu
So ist es kein Geheimnis, dass dies zum Teil durch das Einschleusen von vereinzelten Terroristen in den Flüchtlingsbewegungen geschah. Allerdings geht die viel größere Gefahr von einem ganz anderen Feld aus, in dem sich der IS zumindest teilweise durchgesetzt hat: die Propaganda. Mehr als zwei Jahre lang konnte sich die Terrormiliz mit Hochglanz-Videos und -Inhalten selbst inszenieren. Ihre Botschaften zirkulierten rund um die Welt. Jedes Enthauptungsvideo wurde gierig geklickt und jede noch so stumpfe „der IS bekennt sich“-Propaganda von Mainstream-Medien nachgebetet. Zu was dies geführt hat, zeigt sich immer stärker.
Selbst in Europa glaubt jeder Loser, er könne im Namen einer Loser-Bande mit seinem Kleinwagen zum Hobby-Bin-Laden werden, wenn er bloß nur schnell genug damit in eine Menschenmenge rast. Außerdem werden die Muslime immer stärker im Westen isoliert und Opfer von Rassismus.
Dass sie sich nun auch noch jedes Mal von jedem Möchtegern-Terroristen distanzieren sollen, der im Namen des Islam Verbrechen begeht, trägt sicherlich nicht zur Völkerverständigung bei. Denn prinzipiell bedeutet diese Forderung: „Ich traue dir alleine wegen deiner Religion prinzipiell nicht über den Weg.“
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