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Frauen-WMSchweden wirft auch Japan raus

Frauen-WM / Schweden wirft auch Japan raus
Mina Tanaka (links) und Amanda Ilestedt führten im Mittelfeld enge Duelle  Foto: Saeed Khan/AFP

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Schweden hat den nächsten Favoriten bei der Fußball-WM der Frauen aus dem Wettbewerb geworfen. Nach den USA erwischte es im Viertelfinale auch Japan.

Nach 101 hochdramatischen Minuten gab es für die schwedischen Fußballerinnen kein Halten mehr. Laut jubelnd stürmten sie nach dem Abpfiff und dem Einzug des Olympiazweiten ins Halbfinale der WM in Australien und Neuseeland den Platz. Vor 43.217 Fans in Auckland hatten die Skandinavierinnen nach Titelverteidiger USA (Sieg im Elfmeterschießen im Achtelfinale) in der Runde der letzten acht auch die bislang so starken Japanerinnen mit 2:1 (1:0) niedergekämpft. Die Schwedinnen bleiben der WM-Favoritenschreck.

„Wir sind sehr zufrieden, wir wussten, dass Japan ein sehr starkes Team sein würde. Wir haben auf unsere gute Abwehr gebaut. Es wurde am Ende ein bisschen aufregend, aber es hat gereicht, auch wenn das Spiel natürlich viel Kraft gekostet hat“, sagte Schwedens Kapitänin Kosovare Asllani.

In der Tat spielten sich in der Schlussphase der regulären Spielzeit und in der Nachspielzeit turbulente Szenen im schwedischen Strafraum ab. Riko Ueki setzte für Japan einen umstrittenen Foulelfmeter (76.) an die Unterkante der Torlatte, von da sprang der Ball vor die Torlinie. Ueki hatte sich zuvor im Strafraum fallen lassen. Kiko Seike (87.) schoss noch einen Freistoß an die Latte des schwedischen Tores.

Japan war drauf und dran, den 2:2-Ausgleich zu erzielen. Aber mit Glück und Geschick verteidigten die Schwedinnen den knappen Vorsprung. In der Vorschlussrunde trifft Schweden am Dienstag (10.00 Uhr MESZ) auf Spanien, das sich zuvor mit 2:1 (1:1, 0:0) gegen die Niederlande nach Verlängerung durchgesetzt hatte.

Japanerinnen wachen zu spät auf

„Wir haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert, vor allem unser Pressing hat mir gefallen“, kommentierte der schwedische Coach Peter Gerhardsson, „und wir hatten in der Offensive immer wieder gute Aktionen. Es war ein sehr guter Auftritt meines Teams.“

Amanda Ilestedt (32.) erzielte das Führungstor für die sehr offensiv agierenden Schwedinnen, die sehr zweikampfstark und ideenreich operierten. Filippa Angeldahl (51., Handelfmeter nach Videobeweis) erhöhte völlig verdient auf 2:0. Vorausgegangen war ein Handspiel von Fuka Nagano im Strafraum. Honoka Hayashi (87.) gelang nur noch das Anschlusstor.

Lange Zeit war das Spiel allerdings eine deutliche Sache für die Schwedinnen. Asllani hatte mit einem Pfostenschuss (42.) das 2:0 auf dem Fuß. Stina Blackstenius (25.) verpasste nach einem Fehler von Saki Kumagai das Führungstor, ihr Schuss strich knapp am Pfosten vorbei. Johanna Rytting Kaneryd (47.) scheiterte an Torhüterin Ayaka Yamashita, die glänzend reagierte.

Erst in der Schlussphase kamen die Japanerinnen stärker auf. Yui Hasegawa (68.) setzte den Ball über das Tor und leitete die Schlussoffensive der Japanerinnen ein.

Die japanische Torjägerin Hinata Miyazawa, die in den ersten vier Turnierspielen fünf Tore erzielte, hatten die Nordeuropäerinnen gut im Griff. Sie störten geschickt ihre Kreise. 14 Turniertreffer hatten die Japanerinnen, Weltmeister von 2011, zuvor erzielt. Aber im Offensivspiel der Asiatinnen lief nicht viel zusammen, erst als die Kräfte bei Schweden nachließen, konnte sich Japan besser in Szene setzen.

Die Schwedinnen bauten auch wieder als Rückhalt auf Torhüterin Zecira Musovic, die gegen die US-Amerikanerinnen mit zahlreichen Paraden Rapinoe und Co. schier zur Verzweiflung getrieben hatte. In der 71. Minute wehrte Schwedens Torfrau einen Schuss von Aoba Fujino zur Ecke ab. (SID)