Auf der letzten Etappe des Giro d’Italia hatte Alex Kirsch seinen ersten Profisieg als Zweiter knapp verpasst – am Mittwochabend jubelte der 31-Jährige dann aber über seinen Premierenerfolg. „Diesen Sieg heute (Mittwoch) kann man nicht mit dem zweiten Platz beim Giro vergleichen“, sagte Kirsch im Ziel. „Rom war ein Highlight und das hier auch. Ich habe nur wenige Gelegenheiten, solche Erfolge zu feiern.“
In den vergangenen Jahren hat sich Kirsch als Edelhelfer, vor allem für Mads Pedersen, entwickelt – eigene Ambitionen stellt er dafür in den Hintergrund. „Das ist meine Arbeit und das ist okay so. Es gibt dennoch verschiedene Haken, die ich gerne setze. Das eine ist meine Arbeit und das andere tue ich für mich.“
Ein Haken, den er nun setzen kann, ist hinter dem Wort „Profisieg“. Sollte er wie erwartet für die Tour de France nominiert werden, wird er das Landesmeistertrikot beim größten Rennen der Welt tragen dürfen. „Es ist ein tolles Gefühl. Ich habe lange auf den ersten Sieg bei den Profis warten müssen. So langsam wird meine Karriere komplett“, sagte der Profi von Trek-Segafredo.
Genug Reserven in Runde zwei
Dabei sah es nach der ersten von zwei zu fahrenden Runden am Mittwoch in Berburg nicht danach aus, dass Kirsch ganz oben landen würde. Acht Sekunden hatte er bei der ersten Passage Rückstand auf Arthur Kluckers. „Ich habe einen Plan von meinem Trainer verfolgt“, sagt Kirsch. „Das Ziel war: viel Energie auf den letzten drei Kilometern. Ich hatte am Ende viele Reserven.“
Im Endeffekt war Kirsch vier Sekunden schneller als Arthur Kluckers. Insgesamt nahm er ihm auf der zweiten Runde also zwölf Sekunden ab. Das Podium komplettierte Tom Wirtgen, der 1:09 Minuten Rückstand auf den neuen Landesmeister hatte.
Eine starke Leistung zeigte auch der Landesmeister der Elite ohne Vertrag, Tim Diederich. Der 34-Jährige spulte die Strecke in 18:10 Minuten ab und war somit sogar eine Sekunde schneller als Michel Ries, der Vierter bei der Elite mit Vertrag wurde.
Im Überblick
Zeitfahren der Landesmeisterschaft in Berburg (14,4 Kilometer):
Herren, Elite mit Vertrag (6 Teilnehmer):
1. Alex Kirsch (Trek-Segafredo) in 16:58, 2. Arthur Kluckers (VC Schengen/Tudor) +0:04 Minuten, 3. Tom Wirtgen (CT Kayldall/Global 6) +1:09, 4. Michel Ries (UC Dippach/Arkea Samsic) +1:13, 5. Ivan Centrone (CCI Differdingen/Materiel-Velo.com) +1:16, 6. Colin Heiderscheid (UC Dippach/Leopard TOGT) +2:02
Herren, Elite ohne Vertrag (8)
1. Tim Diederich (Snooze) in 18:10, 2. Charel Meyers (VCU Schwenheim) +0:24, 3. Philippe Schmit (Snooze) +0:25
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