Der LSAP gelang es nicht, das durch den Seitenwechsel von Marcel Humbert Ende 2021 verlorene Mandat zurückzugewinnen. Sie sackte stimmenmäßig von 40,3 Prozent auf nunmehr 29,09 Prozent ab. Stimmeneinbußen musste auch der ehemalige LSAP-Koalitionspartner „déi gréng“ einstecken. Er verliert einen der zwei Sitze.
Wie in anderen Gemeinden, wo die „Piratepartei“ antrat, gelang ihr auch in Kayl der Sprung ins Rathaus. Gewählt wurde Spitzenkandidat Ben Lomel. Überraschend gut abgeschnitten hat auch die erstmals antretende ADR, für die Amilcar Caetano in den Gemeinderat einziehen wird.
Bereits heute dürfte es zu einem Sondierungsgespräch mit der LSAP kommen, so ein durchaus zufriedener Jean Weiler, der sein persönliches Ergebnis von 1.339 auf 2.026 Stimmen verbessern konnte. Eine Dreierkoalition ist scheinbar nicht nach Geschmack der CSV. Benötigt würde eine stabile Mehrheit. Der Wahlsieg seiner Partei sei wohl darauf zurückzuführen, dass sie während der anderthalb Jahre, an denen sie im Schöffenrat saß, die Menschen von ihren Ideen und ihrer Arbeit überzeugen konnte, so Weiler im Tageblatt-Gespräch.
Trotz Stimmenverlust ist die Stimmung bei der LSAP Kayl-Tetingen „ok“. Man behalte die vier Sitze, die nach dem Abgang von Marcel Humbert blieben. Der fünfte Sitz 2017 sei ein Restsitz gewesen, der dieses Mal eben an die CSV ging, so Marco Lux, LSAP-Spitzenkandidat. Eine große Koalition CSV-LSAP sei die einzige Option, meinte er.
Erstmals in den Gemeinderat gewählt wurden neben Lomel und Caetano auch Brian Halsdorf (LSAP), Mélanie Grün und Joanne Buchette (beide CSV).
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können