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Coupe de Luxembourg: HalbfinaleDifferdingen gegen Rosport: Zwei Premieren und zwei Gesichter

Coupe de Luxembourg: Halbfinale / Differdingen gegen Rosport: Zwei Premieren und zwei Gesichter
In Abwesenheit von João Simões werden die Differdinger sich auf andere Stürmer verlassen müssen, wie Erico Castro (am Ball) Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Ein Titel und eine Qualifikation für die zweite Runde der Conference League: Dem Sieger der Coupe de Luxembourg winkt ein spektakulärer Sommer. Déifferdeng 03 kann mit dem Einzug ins Finale eine komplizierte Meisterschaft vergessen machen. Doch die Herausforderer aus Rosport, die in der Tabelle der BGL Ligue sieben Punkte weniger haben, liefen in den vergangenen Wochen zur Hochform auf – und wissen ganz genau, wie man Topteams das Leben zur Hölle macht.

„Bekannte haben mir erst kürzlich noch mal gesagt, wir hätten in Differdingen zwei verschiedene Gesichter – also in der Meisterschaft und im Pokal.“ Diese Aussage von Flügelspieler Gianluca Bei passt zur Vereinsgeschichte wie die Faust aufs Auge. Fünfmal stand Déifferdeng 03 zwischen 2009/10 und 2014/15 im Endspiel der Coupe de Luxembourg, viermal ging der Pott in die „Cité du fer“. Der 27-jährige Fußballer selbst stand aber noch nie in einem Semifinale oder Endspiel. „Ich hatte noch nicht viel mit dem Pokal zu tun“, sagte er lachend. „Doch der Verein schon.“ Kapitän Geoffrey Franzoni gehörte bereits dieser goldenen Generation an, die als „Pokalschreck“ von sich reden machte.

Einen Schrecken gab es in der laufenden Meisterschaft aber nur beim Blick auf die Tabelle. Der Vizemeister blieb hinter den Erwartungen – und muss sich jetzt auf seinen Joker verlassen. „Wir müssen uns bewusst sein, dass wir diesmal die Favoriten sind“, sagte Bei. „Gegen Hesperingen (Achtelfinale) und Niederkorn (Viertelfinale) war dies nicht der Fall. Doch wir haben uns in den Kabinen alle in die Augen geschaut und uns dazu verpflichtet, den Verein jetzt ins Finale zu bringen. Jeder ist sich klar, was auf dem Spiel steht.“

Einer, der nicht dabei sein wird, ist João Simões. Der flinke Angreifer ist für zusätzliche Untersuchungen zurück nach Portugal gereist. In den vergangenen Tagen hat sich der Verdacht auf einen Kreuzbandriss erhärtet. Wie der Leistungsträger in der Differdinger Offensive ersetzt werden könnte, deutete sich am Samstag im Derby an. Doch allzu viele Lehren dürften die Rosporter nicht aus diesem Duell gezogen haben, denn Trainer Helder Dias ließ etwas rotieren. „Auch wenn das politisch nicht ganz korrekt ist, muss man dennoch zugeben, dass wir in den vergangenen beiden Wochen nur eine Sache im Hinterkopf hatten“, sagte Gianluca Bei. „Rosport wird uns mit allen Mitteln schlagen wollen. Sie werden als Einheit auftreten. Da spielt unser 4:0-Erfolg vor wenigen Wochen keine Rolle mehr …“

Forkel bleibt

Dieses Zitat würde Rosport-Trainer Martin Forkel wohl unterschreiben. Aus Sicht der Victoria war diese Pleite gegen Differdingen der einzige Schandfleck der letzten Wochen. Nach Lorentzweiler (1. Div.) schaltete Rosport mit Monnerich, Fola und Düdelingen gleich drei Ligakonkurrenten aus. Umso beeindruckender ist die Tatsache, dass die Spieler von Forkel dabei binnen zehn Tagen gleich zweimal gegen den F91 gesiegt haben. „Wir haben jetzt die Gewissheit, auch rechnerisch die Klasse zu halten. Unser Halbfinale hatten wir ausgeblendet, um dieses Ziel zu erreichen“, erklärte der Coach. „Die Mannschaft hat die Vorgaben gut umgesetzt. Die Automatismen und der Glaube sind da. Jetzt wollen wir diesen Elan natürlich auch mit in den Pokal nehmen.“ Angst vor Topteams muss man bei der Victoria also nicht haben: „Wir hatten in diesem Wettbewerb bisher generell nur schwere Gegner …“ 

Die Personaldecke ist, bis auf einen möglichen Ausfall von Crowther, für den der Einsatz möglicherweise noch zu früh kommt, voll besetzt. „Dagegen ist Simões für Differdingen wohl schwer zu ersetzen. Er hatte uns in der letzten Partie viele Bauchschmerzen bereitet.“ Es herrscht Optimismus an der Sauer. Selbst der Blick auf die kommende Saison stellt den Trainer zufrieden. Nach der Verpflichtung von Ben Vogel (Niederkorn) für kommende Saison hat auch er seinen Vertrag vorzeitig verlängert. Forkel hat in seiner Karriere als Cheftrainer bislang „überschaubare Erfahrungen“ in Sachen Pokal gesammelt, daher „würde ein Finale jetzt ganz gut kommen“. Über einen Wunschgegner habe er aber noch nicht nachgedacht. 

Coupe de Luxembourg

Die beiden Halbfinals:
Am Mittwoch um 20.00 Uhr:

Mersch (EP) – Mondorf
Déifferdeng 03 – Rosport
Das Finale: Freitag, 26. Mai, um 20.00 Uhr im Stade de Luxembourg