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RadsportTeil zwei der Ardennen-Trilogie: Wer will Tadej Pogacar an der Mur de Huy stoppen?

Radsport / Teil zwei der Ardennen-Trilogie: Wer will Tadej Pogacar an der Mur de Huy stoppen?
Tadej Pogacar ist im Radsport aktuell das Maß der Dinge Foto: Jan De Meuleneir/AFP

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Der Sieger der Amstel Gold Race, Tadej Pogacar (UAE), will am Mittwoch bei der „Flèche wallonne“ am Gipfel der Mur de Huy einen weiteren Sieg einfahren –  bevor er am Sonntag in Liège einen seltenen Hattrick anstrebt.

Seit Beginn der Saison scheint er unschlagbar: Tadej Pogacar. Bevor er sich der Rückeroberung der Tour de France zuwenden wird, setzt er sich ein großes Ziel für den Frühling: den Sieg aller drei Ardennen-Klassiker. Die Amstel Gold Race gewann er am Sonntag, am Mittwoch soll die Flèche Wallonne folgen, ehe am Sonntag das Monument Liège-Bastogne-Liège ansteht. 

In der Geschichte des Radsports gelang dieses Kunststück bisher nur zwei Männern: 2011 dem Belgier Philippe Gilbert, der mittlerweile als TV-Experte fungiert, und 2004 dem Italiener Davide Rebellin, der im Oktober letzten Jahres ebenfalls seine Karriere beendete, bevor er auf tragische Weise verstarb, als er bei einer Radtour in Italien von einem Lastwagen überfahren wurde.

Es ist eine Untertreibung zu sagen, dass Pogacar die Sache im Griff hat, denn er hat die Konkurrenz am Sonntag in der niederländischen Provinz Limburg erneut in den Schatten gestellt. Seine Gegner mussten hilflos zusehen, wie der Slowene auf dem Podium eine halbe Flasche Bier hinunterkippte, um seine neue Hochleistungsnummer zu feiern, und das weit vor den anderen.

Ein Argument, dass für seine Gegner spricht, ist, dass ihm die „Flèche wallonne“ bisher noch nicht wirklich gelungen ist (12. Platz 2022, 9. Platz 2020, 53. Platz 2019). Doch allein die Strecke des belgischen Klassikers mit ihren elf Anstiegen, darunter die gefürchtete Mauer von Huy (1,3 km à 9,6%), die dreimal zu erklimmen ist, scheint ihm doch sehr entgegenzukommen. „Das ist ein schwieriges Rennen für mich. Ich habe hier noch nie ein gutes Ergebnis erzielt. Aber die Form ist gut, also sollte es möglich sein, das zu ändern“, sagte Pogacar. 

Viele Namen fehlen

Für Pogacar spricht auch, dass die wichtigsten Dompteure der Mauer von Huy der letzten Jahre nicht dabei sein werden. Titelverteidiger Dylan Teuns sagte seinen Start krankheitsbedingt ab. Julian Alaphilippe, Sieger der Jahre 2018, 2019 und 2021, ist am Knie verletzt. Und Alejandro Valverde, vier Erfolge in Folge zwischen 2014 und 2017, hat sich zurückgezogen.

Auch die anderen großen Namen, Wout Van Aert, Mathieu Van der Poel, Jonas Vingegaard oder Primoz Roglic, sind nicht dabei. Remco Evenepoel wird Pogacar erst am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich zu einem Duell zwischen jungen Wunderkindern herausfordern.

Ärgern könnten dafür andere Radsportler den Slowenen: Tom Pidcock, Enric Mas, Mikel Landa, Sergio Higuita, Daniel Martinez, Warren Barguil oder Romain Bardet. Doch auch Groupama-FDJ kann sich Chancen ausrechnen. Mit David Gaudu und Valentin Madouas hat das Team zwei starke Fahrer dabei, die um den Sieg mitfahren können. Unterstützt werden sie dabei vom ebenfalls formstarken Kevin Geniets, der das Amstel Gold Race am Sonntag als 16. beendete. 

Doch die Anwesenheit von Pogacar dämpft ein wenig die Stimmung im Peloton – einige Mannschaften fangen an sich zu beklagen, nur noch um Platz zwei zu fahren, sobald der Slowene am Start ist.