Es war Neuland für Arno Bonvini, als er Mitte November zum ersten Mal eine Mannschaft im Laufe der Saison übernahm. Der Elektroschock hatte gewirkt, die Spieler holten in drei Spielen neun Punkte: „Es war Glück dabei, aber vor allem lag es nicht an mir, sondern es war das Verdienst der Spieler.“ Die Vorbereitung wurde genutzt, um Bonvinis neues Spielsystem zu vertiefen und verinnerlichen.

Nicht ganz zufrieden war er dagegen mit der Auswahl der Testspielgegner: „Bewusst gewählt habe ich kein Team, sondern musste mit dem arbeiten, was geplant war … Zudem haben wir erst einmal auf Gras gespielt. Die meisten Trainer werden mir recht geben, wenn ich behaupte, dass ein Spiel auf dem Kunstrasen eine andere Sportart ist …“ Trotzdem überwog, zumindest bei den Spielern, der Optimismus. Nach den neun Punkten unter Bonvini musste sogar ein klarer Appell an alle gerichtet werden: „Mittlerweile interessiert es niemanden mehr, dass wir dreimal hintereinander gewonnen haben. Das haben wir ihnen klar vermittelt. Denn irgendwann denkt man, es würde von alleine laufen. Aber das tut es nicht.“

Mit Emanuel Martins (Schieren) wurde ein Luxemburger Ersatz für Torwart Christopher Gonzalez gefunden. Spektakulärer war dagegen die Unterschrift von Nationalspieler Diogo Pimentel (Fola): „Er hat eine Mentalität, die den ganzen Verein nach vorne bringt. Er ist ein Beispiel für gestandene Spieler und für die jungen. Manchmal muss man ihn im Training bremsen und ihm sagen, er soll den Fuß vom Gas nehmen.“ Mit seinen läuferischen Qualitäten wird er in Strassen eine wichtige Rolle spielen. „Florian Weirich habe ich hier nie gesehen, während Cédric Cossou nicht mit seinem Bankplatz einverstanden war“, fasst Bonvini die Abgänge zusammen.

Beim Blick in die Zukunft will der Trainer nicht zu weit vorausschauen: „Wir müssen aufpassen. Wenn wir schlecht starten, hängen wir schnell wieder hinten drin. Aus meiner Sicht sind wir noch nicht aus der Gefahrenzone raus. Sollte uns der Start gut gelingen, bleibt immer noch Zeit, um sich nach oben zu orientieren.“ (chd)

Unser Tipp: Ein gesicherter Mittelfeldplatz ist bei dem erfahrenen Kader definitiv drin.